GOULETS

 
   
Dieser Goulet-Typ II im Norden von Mali ist mit seinen 250 m Durchmesser einer der größten, wenn nicht überhaupt der größte Goulet in der Sahara. Ansehen in Google Maps >

Goulets sind Tumulus-Gräber deren Vorkommen sich von einer hohen Dichte in der algerischen Zentralsahara vereinzelt bis in die Westsahara zieht. Sie konzentrieren sich vor allem in den Gebirgsmassiven rund um den Tassili N'Ajjer. Erste Datierungen haben bis jetzt Alter von rund 4.500 bis 6.500 Jahren ergeben.

Goulets sind immer in West-Ost-Richtung orientiert und werden von einem ovalen äußeren Ring begrenzt. Längen von 100 Metern sind dabei keine Seltenheit und vereinzelt wurden sogar Goulets von knapp 200 Metern Länge gefunden. In den meisten Fällen ist dieser äußere Ring an seinem östlichen Ende geöffnet. An seinem westlichen Scheitelpunkt, oder sehr nahe daran, liegt der Grab-Tumulus. Von dort dort ausgehend bilden zwei Trennlinien eine schmale Gasse in Richtung Osten, die das Oval in zwei gleiche horizontale Hälften teilt. Von dieser schmalen Gasse ist auch der Name Goulet (= frz. Engpass) abgeleitet.

Goulet Typ I



Goulet, westlicher Typ (Mosca)

Eine weitere Variante, die dem Goulet Typ I noch sehr ähnlich sieht, wurde von ihren spanischen Entdeckern "Mosca" (= span. Fliege) genannt. Moscas werden nur in der westlichen Sahara gefunden und haben eine mehr konische, als ovale Form. Die beiden horizontalen Trennungen, die in der Mitte eine Gasse bilden, liegen hier noch enger zusammen und sind manchmal sogar zu einer einzigen Linie verschmolzen. So wirken diese Monumente von oben wie Fliegen mit zusammengelegten Flügeln.

Nekropole von Oudiy Tiychat
Nekropole von Oudiy Tiychat
   
26.00719,-11.15836
26.00719,-11.15836
23.81637,-7.24907
23.81637,-7.24907
23.68747,-7.38715
23.68747,-7.38715
26.28058,-10.60256
26.28058,-10.60256
26.23386,-10.58606
26.23386,-10.58606
26.49308,4.37958
26.49308,4.37958
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  


Goulet Typ II

Darüber hinaus findet man noch eine große Menge von Varianten, deren Form vom eigentlichen Goulet zum Teil stark abweicht. Der Tumulus wandert vom westlichen Ende in Richtung Mitte und die ganze Form wird immer runder. Von dem langen schmalen Weg ist oftmals nur noch ein kurzer, gestauchter Eingang übrig. Nur seine Öffnung in Richtung Osten verrät noch die Verwandschaft zum Goulet. Legt man einige dieser Varianten nebeneinander, dann lässt sich nachvollziehen, dass Goulets und Schlüsselloch-Gäber vermutlich miteinander verwandt sind und die eine Form sich aus der anderen entwickelt haben kann.

Images courtesy of Google Earth™


Die Bilder sind nur eine kleine Auswahl. Mehr Objekte sind im folgenden Download enthalten (Google Earth erforderlich):
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